Verhalten in den Bergen: aufgrund einer tödlichen Kuhattacke auf eine Urlauberin im Jahr 2014, muss ein Tiroler Landwirt nun knapp 500.000 € Strafe zahlen. Dies hat eine Diskussion rund um das richtige Verhalten in den Bergen entfacht. Wir möchten dazu natürlich Stellung beziehen!
Erhitzte Gemüter
Derzeit wird eine extrem erhitzte Diskussion rund um die 2014 tödlich geendete Kuhattacke geführt. Aber nicht, weil es ein Todesopfer gab, sondern weil die Landwirt/innen über das Urteil empört sind. Und auch die Politik stellt sich zu einem Großteil hinter die Landwirt/innen. Lange wurde darüber diskutiert, wie man Schadensersatzansprüche an Landwirt/innen abwehren könnte. Diese hingegen drohten sonst mit der Sperrung von Wanderwegen. Die Situation ist verhärtet: das Ende der Almwirtschaft vs. das Ende der Wanderwege.
Prävention
Was es hingegen statt der erhitzten Gemüter bräuchte, ist Prävention. Nicht nur für Wanderer/innen, sondern auch für Landwirt/innen, damit solche tragischen Unfälle in Zukunft verhindert werden können. Eine Trennung von Wanderer/innen und Weidevieh via Zaun oder Gesetz widerspricht dabei unserem Wunsch nach einem freien Zugang zur Natur. An dieser Stelle möchten wir daher zu einem besonders achtsamen Verhalten in den Bergen aufrufen!
Verhalten in den Bergen: Kuhalarm!
Während einer Bergtour kann es immer wieder zu gefährlichen Situationen mit Tieren kommen. Um diese Situationen erkennen zu können, sollte man sich mit dem Verhalten der Tiere auskennen. Man unterscheidet bei Kühen zwischen drei Arten:
- Mutterkühe und ihre Kälber: die Jungtiere sind sehr neugierig und die Mutterkühe verteidigen ihre Kälber mit einem ausgeprägten Schutzinstinkt. Daher geht von dieser Gruppe ein größeres Risiko aus.
- Jungtiere: junge Kühe sind besonders aufgeweckt und sehr bewegungsfreudig. Es kann daher zu unkontrollierten Bewegungen kommen.
- Kuhherde: sie besteht aus Kühen, die regelmäßig gemolken werden. Daher sind sie den engen Kontakt mit Menschen gewohnt. Von dieser Gruppe geht das geringste Risiko aus.
Unsere Empfehlungen zum richtigen Verhalten in den Bergen bei Begegnungen mit Kühen:
- Wandern mit Hund: ausschließlich angeleint! Wenn man mit einem Hund auf eine Kuh trifft, bleiben die meisten Kühe stehen und fixieren den Hund. Dabei heben und senken sie den Kopf, gehen in die Knie und schnaufen. Die Kühe gehen dann langsam einige Schritte Richtung Hund los, bevor sie loslaufen. Im Ernstfall unbedingt den Hund ableinen, denn der ist in der Regel schneller als Mensch und Kuh.
- Wenn man merkt, dass die Herde bereits unruhig ist, langsam die Gefahrenzone verlassen, ohne dem Tier den Rücken zuzukehren.
- Im absoluten (!) Notfall kann der Kuh auch ein gezielter Schlag auf die Nase versetzt werden.
- Wann immer es möglich ist, am besten einen Sicherheitsabstand einhalten. Die Tiere könnten schon durch vorherige Wanderer/innen gereizt sein. Z.B.: durch das Wedeln mit den Wanderstöcken erschrecken die Tiere und dieser Zustand kann bis zu einer halben Stunde andauern.
Fazit
Der Anlass ist tragisch, die Diskussion darum leider fehlgeführt. Auch wir haben großen Respekt vor Kühen und nehmen lieber einen kleinen Umweg beim Wandern in Kauf. Wir hoffen jedoch, dass wir euch (und uns :-)) mit diesen Tipps zum richtigen Verhalten in den Bergen ein wenig die Angst nehmen konnten!
P.S.: Klare Leseempfehlung: „Nachhaltig wandern„

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